Fechten war sein Leben

Josef „Joschi“ Weiß im Alter von 89 Jahren gestorben

Der Bayerische Fechterverband trauert um seinen langjährigen Vizepräsidenten Josef Weiß. Dieser ist am 05.08.2020 im Alter von 89 Jahren gestorben.

Josef Weiß hat sich bis ins hohe Alter hinein für den Fechtsport engagiert. Als aktiver Fechter, Kampfrichter, Funktionär, Fechter-Papa und Fechter-Opa war er in Bayern und weit darüber hinaus aktiv. Am besten drückt es wohl sein Sohn Florian aus: „Fechten war sein Leben!“

Seine aktive Karriere hat er nach dem Krieg beim MTV München begonnen, dessen Fechtabteilung er auch zeitweise als Abteilungsleiter vorstand. Über viele Jahre hinweg nahm er als aktiver Fechter an Wettkämpfen teil. Auch als Senior konnte er vom Fechten und seiner Hauptwaffe Florett nicht lassen. Nachdem er mehrfach Bayerischer und Deutscher Meister der Senioren im Florett gewesen ist, belegte er 2001 den 2. Platz im Degen und den 3. Platz im Florett auf der Veteranen-Europameisterschaft.

Neben seiner eigenen Fechtkarriere hat sich Josef Weiß immer auch dafür engagiert, dass andere den Sport ausüben konnten, der ihm selbst so viel Freude bereitete. So war er als Kampfrichter mit einer Deutschen Lizenz aktiv und maßgeblich an der Organisation von Turnieren beteiligt. Dieses Wissen hat er als Kampfrichterobmann für den BFV auch an andere weitervermittelt. Durch seine ruhige und zuvorkommende Art konnte er gerade bei hitzigen Gefechten die richtigen Entscheidungen treffen.

Als Funktionär hat er auf vielen Positionen mitgewirkt. Nachdem er als Abteilungsleiter die Fechtabteilung des MTV München führte, war er von 1979 bis 2014 Abteilungsleiter Fechten beim OSC München, dem er von 1995 bis 2014 auch als Präsident des Gesamtvereins vorstand. Bereits in den 1980er Jahren übernahm er das Amt des Bezirksfechtwarts in Oberbayern, das er bis 2007 ausübte.

Als Vizepräsident Sport des Bayerischen Fechterverbandes hat er sportlich die 1990er Jahre in Bayern geprägt. Von 1990 bis 1999 übte er dieses Amt aus. Stets hatte er in dieser Funktion für die Fechter ein offenes Ohr und stand ihnen mit Tipps zur Seite. Wesentliche Entwicklungen im bayerischen Fechtsport dieser Zeit hat er mit angestoßen.

Auch seine Söhne waren mit ihm fechterisch aktiv; später begleitete er sogar seine Enkel zu Turnieren, um sein großes Wissen weiterzugeben.

Josef Weiß, den alle im Fechtsport nur „Joschi“ nannten, hinterlässt eine große Lücke im bayerischen Fechten. Besonders werden die, die ihn kannten, seine herzliche und freundliche Art vermissen. Selbst Kritik konnte er mit seinem gewinnenden Lächeln die Schärfe nehmen. Wann immer jemand seinen Rat oder seine Hilfe brauchte, war er zur Stelle.

Der Bayerische Fechterverband verliert mit Joschi Weiß einen langjährigen Funktionär und großen Freund des Fechtsports. Wir trauern um einen Freund und Sportler und möchten seinen Hinterbliebenen auf diesem Weg unser herzliches Beileid aussprechen.

Birgit Anzenberger
Präsidentin
Bayerischer Fechterverband e.V.